»Er spricht sonn kleines bisschen rheinisch
und er trinkt gern dunkles Bier...«
Marius Müller-Westernhagen
Eigentlich Rottweiler, von daher die Aversion gegen Maulkörbe,
die Schwerfälligkeit einer Dogge im Rheinland abgelegt.
Lebt seit der Grundschulzeit in Düsseldorf und genießt die internationale
Atmosphäre dieser Stadt. Da er aber auch andere Metropolen schätzt,
arbeitete er als Autor und Hörspiellektor beim WDR in Köln, erlebte
in Wien die Uraufführung seines Theaterstücks »Bildungsreise«, drehte in
Stuttgart einen Film über den Kabarettisten Thomas Freitag, schrieb Glossen
für die Hamburger ZEIT und ein Buch bei Rowohlt, trank Nächte lang in Berlin und
bändelte mit dem Satiremagazin Eulenspiegel an. In der legendären Tribüne erlebte
er 1999 eine fulminante Interpretation des Prüss-Monologs »Ich bin doch nicht Ihr
Zahnarzt« durch den Schauspieler Gisbert Terhorst. Der Verriss in der Berliner
Zeitung wird bis heute standhaft ignoriert.
Für das Schlosstheater Moers schrieb er das Theaterstück »Herzjäger«. Dank seiner Solo-
programme lernte er auch Krähwinkel kennen, die es auf
keiner Autokarte gibt. Auf seinen Tourneen bekam er viele Rosen, aber
auch mal ein Veilchen. Heute stichelt Prüss lieber am heimischen Herd
über den biedermeierlichen Umgang mit Heine und sonstige Borniertheiten,
Dumpfbackigkeiten und Idiotien. Und selbstverständlich auch über die
große Politik: »Seit Helmut Schmidt haben wir uns geschworen: Nie wieder
ein Kanzler, der intelligenter ist als wir.«